Es gibt immer zwei Seiten einer Geschichte

 

Es gibt immer zwei Gründe für das Geschehen

 

Es gibt immer zwei Seiten..

 

zwei Leben

 

zwei Gedanken

 

zwei Herzen

 

Es stürmte. Mal wieder das war nicht ungewohnt. Suleika hatte dies erwartet. Es war doch immer so gewesen. Sehnsuchtsvoll dachte er an Früher zurück. Die grünen Wiesen, das Glück und der Frieden. Fort war er. Es lag schon solange zurück.

 

Denkst du an Früher mein Junge?

 

Weißt du noch wie es war?

 

Sieh dir an was geschehen ist.

 

Ist es das was du willst?

 

Er sank leicht in den matschigen Boden ein. Nein das was geschehen war, war unverzeilich. So sah er das und so sahen es auch die Ahnen. Vertrieben hatten sie ihn und sein Rudel. Wollten die Schande nicht mehr mit ansehen. Betrübt schaute er zu Boden. Seinen Schatten, seinen Geist hatte er im Kampf verloren. Eines seiner zwei Leben war verflogen, einer seiner zwei Teile zerstört. Er war nicht mehr komplett, nicht mehr im Einklang mit sich selbst

 

Was schaust du so betrübt mein Junge?

 

Welchen Grund hast du dazu?

 

Es ist dein Werk.

 

Also was willst du?

 

Er wusste es doch selbst. Wenn man einmal den Zorn der Götter auf sich gezogen hatte, war es vorbei. Es gab kaum Gnade. Er und sein Rudel waren dem Ende geweiht. Zwischen den Blättern fegte der Wind hindurch. Schwerfällig tat er einen Schritt nach dem anderen. Da waren sie. Dort kamen die Ahnen um zu richten was verbrochen war.

 

Du wusstest es doch nicht wahr Junge?

 

Tief in deinem Herzen nicht wahr?

 

Es war doch klar.

 

Also wieso wehrst du dich?

 

Der Windhauch der Ahnen umschlang ihn. Nein sie würden nur ihn richten. Heute würde es nur er sein, das Rudel würde ihm Folgen, langsam aber sicher. Nicht heute, nicht morgen. Nein dieses Rudel war außer Kontrolle, missachtete die Regeln. Dies hier würden seine dunkelsten Stunden werden. Die dunkelsten Stunden für die dunkelsten Wölfe. Kraftlos knickte Suleika ein. Sein Körper gab auf doch sein Geist wehrte sich noch immer.

 

Gib auf Junge.

 

Es ist vorbei.

 

Die Götter richten

 

zieh es nicht in die Länge.

 

Leblos lag der große Körper im Matsch. Ein letzter Atemzug und dann war auch sein Geist für immer fort. Was er getan hatte, hätte er nicht tun sollen, aber es war zu spät. Zu spät für Reue, zu spät für einsicht, zu spät für die Hoffnung